Читать книгу One-Way Ticket. Neun Leben auf zwei Rädern онлайн

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Bei meinen ersten Motorpacing-Experimenten versuchte ich, mich hinter die Stoßstangen langsamer, nichtsahnender und zumeist älterer Autofahrer zu klemmen. Dies erwies sich als recht riskant. Allzu oft ließ der Anblick eines Bengels, der sich mit hochrotem Kopf in seinem Rückspiegel abstrampelte, den Fahrer in Panik geraten und in die Eisen gehen, und ich landete unsanft auf dem Kofferraum.

Nach ein paar solcher Episoden sah ich ein, dass es wohl sinnvoller wäre, einen Fahrer zu finden, der wusste, was vor sich ging, statt ihn in Angst und Schrecken zu versetzen. Das schien für alle Beteiligten das Beste zu sein. Also fragte ich meinen Vater, ob er bereit wäre, den Schrittmacher für mich zu geben.

Seine Antwort war sehr typisch: Er sagte weder ja noch nein, sondern stellte stattdessen allerlei Fragen, was genau ich mit dem seltsamen Anliegen, mit meinem Rad direkt hinter einem Kombi zu fahren, bezweckte. Aber bald erklärte er sich bereit.

Ich glaube, er sah die Sache als Chance, die Bindung zwischen Vater und Sohn zu festigen. Die meisten Väter spielten mit ihren Kindern Ball, halfen ihnen bei den Hausaufgaben oder gingen mit ihnen Angeln. Dad und ich unternahmen nie etwas gemeinsam – wir waren unterschiedliche Charaktere und generell herrschte das Gefühl einer gewissen Distanz zwischen uns beiden. Aber unsere Motorpacing-Einheiten nach Schulschluss überwanden unsere Differenzen und wurden zu etwas, das uns beide verband.

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