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Die Frage lässt sich auch so spezifizieren: Kann ich vom Preis eines Weines etwas über dessen Qualität erfahren? Ja und nein: Es wird Untergrenzen geben, die keinen seriösen Produktionsprozess vermuten lassen. Ausnahmen hiervon deuten auf einen ruinösen Preiskampf im Verkauf zulasten des Winzers und der Arbeitskraft von Erntehelfern hin. Nach meinen Erfahrungen kostet eine Glasflasche mit Korken und Etikett ca. 0,75 €, dann muss ja noch abgefüllt und verpackt werden, Erntehelfer, Düngemittel, Werbung, Produktionsstätten, Steuern kosten ein Übriges, sodass ich die gesamten Produktionskosten mal mit mindestens 3,50 € veranschlagen würde. Ein 5 €-Wein ist demnach kein großer Gewinn für den Erzeuger, der zum Teil wahrscheinlich dann durch EU-Subventionen kompensiert wird. Es gibt Hochrechnungen anderer Autoren, die für anspruchsvolle Weine von einem Selbstkostenpreis von ca. 15 € ausgehen.

Darüber hinaus wird ein sorgfältiger Ausbau des Weines je nach Qualität auch noch kostenintensiver sein: Die Beschäftigung eines Önologen, die Auswahl qualitativ hochwertiger Holzfässer, die Umstellung auf biologische Anbauweise usw. sind weitere Faktoren, die zur Preissteigerung beitragen. All diese Überlegungen lassen mich zu dem Schluss kommen: Ein nach den Regeln der Kunst, d. h. unter Berücksichtigung nicht nur sorgfältiger, sondern auch gediegener Ausbaumethoden produzierter Wein lässt eine vertretbare Obergrenze von ca. 35 € erkennen. Für diesen Preis kann man einen interessanten und individuell bemerkenswerten Wein herstellen. Natürlich kann man auch für 7 oder 10 € hervorragende, ansprechende Weine finden.

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