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Aber vielleicht möchten Sie auch einmal der Qualität von Wein nachspüren und Ihre Weinkennerschaft nicht nur dadurch erweitern, dass Sie Etiketten und Jahrgänge mit den dazugehörenden Beschreibungen sammeln.

Guter Wein enthält unendlich viele Geschmacksnuancen, welche durch unterschiedliche Inhaltsstoffe und Ausbauprozesse entstehen (s.u.). Weinkenner sind der Überzeugung, deren wahrgenommene Qualität als Kriterium für guten und sehr guten Wein zu nehmen. Je mehr Sie im Mund an Komplexität und Vielfalt wahrnehmen, die tunlichst zu einem harmonischen Blumenstrauß geordnet werden kann, desto »größer« ist der Wein. Und dazu gehört auch, wie lange er uns in angenehmer Erinnerung bleibt – zunächst, wie lang der Abgang ist. Ein guter Wein ist nicht einfach weg, wenn er den Mund verlässt. Wenn wir ihn hinunterschlucken, spüren wir am Gaumen das, was der Franzose mit caudalie (von lateinisch cauda = »der Schweif«) bezeichnet. Die Länge des Schweifs, das heißt die Zeitdauer des Nachklangs (eine caudalie entspricht einer Sekunde), ist ein Qualitätskriterium. Die meisten Weine schaffen keine 20 Sekunden. Wenn Sie 60 und mehr caudalies zählen, sind Sie in ihrer Weinwahl ein Glückspilz gewesen, und ich hoffe, Sie haben den Wein nicht selber gekauft, sondern wurden dazu eingeladen. Und natürlich ist ein subjektiv großer Wein häufig einer, der, unter welchen (auch Kontext-)Bedingungen auch immer, nach Jahren noch in der Erinnerung als rundes, einmaliges Geschmackserlebnis auftaucht. So der 1966er Chambolle-Musigny, den ich vor Jahren probierte und dessen Verkostungsanlass ich hier nicht weiter ausführen möchte.

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