Читать книгу Die Wohlanständigen. Ein Tanner-Kriminalroman онлайн

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Michel nickte.

Verstehen Sie, wir konzentrieren uns halt vor allem auf das Flicken und nicht auf die Ursache des Unfalls. Ich bin kein Ge­richtsmediziner.

Gut. Ich will Sie nicht länger aufhalten, Dr. Bless. Können wir denn Berishas Kleider zur Untersuchung haben?

Ich werde das in die Wege leiten. Ein Assistent von mir wird sich bei Ihnen melden.

Michel überreichte ihm seine Karte.

Wir schicken ab sofort einen Beamten vor Berishas Tür.

Der Arzt runzelte die Stirn.

Warum denn das?

Einfach zur Sicherheit. Auf Wiedersehen.

Sie schüttelten sich die Hand.

Aha. Und zu wessen Sicherheit?

Aber diese Frage hörte Michel schon nicht mehr.

acht

Die gute Nachricht: Berishas Beinbruchgeschichte war falsch. Die Schlechte: Das Rendezvous mit Mali musste verschoben werden, denn die Logik der Aufklärung erforderte zwingend rasches Handeln bei neuen Erkenntnissen. Es gab Dinge, die konnte man einfach nicht auf den anderen Morgen verschieben – und das war Michel klar. Aber er war stinksauer. Innerlich bebte er vor Zorn und haderte mit seinem Schicksal. Die Vorfreude auf die Begegnung mit der rothaarigen Mali war auf ihrem Siedepunkt angelangt, als die Nachricht kam. Gerade hatte er sich die Begegnung mit ihr ausgemalt. Das gemeinsame Essen hatte er großzügig über­sprungen und war gleich in ihrer Wohnung gelandet, genauer gesagt in ihren Armen. Küssen, küssen, küssen und dann, ach, end­lich ihre Bluse öffnen, und im nächsten Moment schien es ihm, als ob er tatsächlich ihre Nacktheit spürte.

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