Читать книгу Die Wohlanständigen. Ein Tanner-Kriminalroman онлайн
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Anita sprach es für ihn aus.
Ich bin nicht aus seinem Land, ich habe nicht seine Religion und auch nicht seine Kultur. Deswegen will seine Familie nicht, dass wir zusammen sind.
Bekim nickte heftig.
Seit Wochen droht mir meine Familie mit allen möglichen Konsequenzen, wenn ich mich nicht von Anita trenne.
Michel wischte sich mit einem Tuch über die Stirn.
Aha. Mit was für Konsequenzen denn?
Berisha zuckte mit den Schultern.
Die ganze Zeit Streit, Hausarrest, Konto sperren lassen, mich nach Kosovo bringen und so weiter.
Aber Sie sind doch erwachsen?
Berisha lachte kurz auf.
Das hat bei uns keine Bedeutung.
Michel zeigte auf das Bein.
Und was hat das alles damit zu tun?
Berisha presste die Lippen zusammen und blickte flehend zu Anita.
Er kann es nicht erzählen, weil er sich schämt. Also, am Freitagabend haben ihn seine Cousins von zu Hause abgeholt und gesagt, sie wollten mit ihm ausgehen und was trinken. Das haben sie auch gemacht. Später sind sie aber statt nach Hause in einen Wald gefahren, haben ihn mit einer Pistole bedroht und ihm gesagt, dass sie ihn umbringen würden, wenn er sich nicht von mir trennen würde. Er musste aus dem Auto aussteigen und sich niederknien. Sie haben an seinem Kopf vorbeigeschossen.