Читать книгу Nicht Anfang und nicht Ende. Roman einer Rückkehr онлайн

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«Machts dir etwa Spaß, wenn du dich eine halbe Stunde abarbeiten musst, um nur ein Knie zu er­bli­cken?»

Über alles redeten wir. Ich erinnere mich, dass wir einen ganzen Nachmittag lang verglichen, wie man einerseits bei uns und andererseits bei ihnen drüben die Messe sang. Wir probten die einzelnen Motive in lang gezogenen Tönen durch und freuten uns über die Ähnlichkeiten, die wir entdeckten.

Ein so armes Dorf wie unseres – und du kannst dir nicht vorstellen, wie viele Erinnerungen es im Herzen eines Menschen zurücklässt, der fortmusste. Ich sage dir, in Amerika trugen wir Auswanderer unser Heimweh wie eine Krankheit in uns herum, und mit einem reden zu können, der aus unserer Gegend kam und unsere Art kannte, das war nicht das Glei­che wie mit anderen Leuten. Wir waren alle aufgewachsen, ohne je Zeit zum Spielen zu finden, und dann hatten wir den großen Sprung hier herüber getan, um zwölf Monate im Jahr zwölf Stunden täglich zu arbeiten. Das wäre nicht so schlimm gewesen, nicht anders als vorher jedenfalls, wenn wir nicht dieses große Heim­weh mit uns herumgeschleppt hätten. Es zog uns zueinander, wir brauchten uns nur in die Augen zu schauen, um uns weniger einsam zu fühlen.

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