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Als er das gehört habe, sei ihm nur noch Sarkasmus geblieben.

Ich sah in Martys Blick bodenlose Verzweiflung. Wieder seine Geste mit beiden Händen im Haar, nach vorn gebückt.

Der ganz persönliche Erinnerungsschatz, die unwiederbringlichen Erlebnisse aus einem achtundfünfzigjährigen Leben, sein Alter hatten sie ihm sagen müssen, alles weg. Verschwunden. Und mit ihnen auch die Gefüh­le. Alles auf einen Schlag unzugänglich, was er in seinem Lebensarchiv abgelegt und vermeintlich mittels Erin­nerungen gesichert hatte. Zugriff verweigert. Was bloß habe der «Andere» getan, dass das Gehirn zu einem solchen Radikalschnitt gezwungen wurde. Und ihn als Ahnungslosen schutzlos ins Leben zurückgeworfen ha­be.

Jetzt wollte ich die Sache ansprechen. Ob er es auch so ausdrücken könne: Ich, was bloß habe ich getan, dass mein Gehirn jegliche Erinnerung daran blockiert?

Er schüttelte den Kopf, er habe kein Bild eines Ichs. Und schuld an seiner Misere jetzt sei doch eindeutig der frühere Andere, nicht sein frisch geborenes Ich, oder?

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