Читать книгу Tanner. Kriminalroman онлайн
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Schweigend holt er aus seiner Jacke die Kette mit dem Medaillon. Auf seiner flachen Hand hält er es ihr direkt unter ihre Augen, denn er findet, dass sie jetzt lang genug auf den Boden gestarrt hat.
Was jetzt geschieht, kann man nur mit einem kleinen Naturereignis vergleichen. Zuerst betrachtet sie das Medaillon in seiner Hand. Eine kleine Ewigkeit lang.
Dann sieht Tanner ihre grünblauen, leicht mandelförmig geschnittenen Augen, ihre sehr gerade Nase und zwei blassrote, ungeschminkte Lippen.
Jetzt springt sie aus der Kauerstellung auf. Reißt ihre Arme in die Luft. Das Taschentuch fliegt hoch über ihren Kopf und sie schreit und juchzt. Tränen stürzen ihr aus den Augen. Kaum sind ihre Füße wieder auf dem Boden, federt sie noch höher in die Luft.
Wie hoch du springen kannst, ruft Tanner, überrumpelt von diesem Ausbruch, und muss unwillkürlich an seinen Traum von gestern Nachmittag denken.
Higher! Higher to the sky! Die Frau auf dem Schlitten hat das gerufen.
Beim nächsten Sprung hechtet sie an seinen Hals und küsst ihn mitten auf den Mund.