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Man schlachtete im Ziegenpferch. Jedermann nahm daran teil, aber es waren immer die gleichen Männer, welche die Tiere töteten. Sie spalteten mit einer Axt den Schädel der Kuh zwischen den Hörnern. Die Fleischseiten hängten sie mit einem Flaschenzug an einem Galgen auf. Man hatte Wasser gekocht, um die Kutteln und die Därme zu reinigen, und man stellte Schweinsblutwürste her. Ich träume noch heute davon … Man fügte Reis, Rahm, Lauch und Zwiebeln bei.

Wenn wir, meine Brüder, meine Schwestern und ich, am Sonntag von der Messe kamen, war Papa in der Küche daran, Blutwürste und Fleischsuppe zu kochen. Jedes bekam davon. Das waren Leckerbissen.

Das Fleisch legte man in Saint-Luc in Salz. Dann trocknete man es im Speicher und ass noch im August davon. Man musste es allerdings lange kauen, weil es so hart war … Hie und da hatte das Fleisch auch zèchè, Fleischmilben, die man dann in den Fettaugen der Suppe entdeckte. Jedermann kannte das. Das Einsalzen dauerte übrigens acht Tage.

In meiner Kindheit haben wie nie Fleisch gekauft. Es ist uns nie ausgegangen, obschon wir täglich, ausser Freitag, davon assen.

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