Читать книгу Kindheit in der Schweiz. Erinnerungen онлайн

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Ich setzte mich auf dem einbeinigen Hocker, der mit einem Ledergurt um meine Hüfte befestigt war, hinter die Ziege. Ziegen wurden im Gegensatz zu den Kühen von hinten gemolken. Warum weiss ich auch nicht. Walti hatte es mich so gelehrt. Ich hakte mit einem Bein an einem Hinterbein der Ziege ein, damit sie nicht davonlaufen konnte, und griff nach den Zitzen. Die prallgefüllten Zitzen oder «Striche», wie wir sie nannten, lagen warm in meiner Hand. In diesem Alter hatte ich noch keine erotischen Fantasien. Ich fand einfach diese warme, weiche Haut und pralle, runde Form sinnlich. Ich begann die Striche zu massieren, und nach ein paar Bewegungen mit zunehmendem Druck spritzte der erste Strahl in den Eimer. Das zischende Geräusch, das der Strahl beim Aufprall auf das Metall machte, wurde zu einem dumpfen Rauschen, während sich der Kessel füllte und das Euter sich leerte.

Die Ziegenmilch tranken wir selber. Die Kuhmilch verarbeiteten wir zu Butter oder in den ersten Jahren noch zu Käse. Später wurde dann die Käseproduktion in einer Hütte zusammengelegt, und wir trugen die Milch in grossen «Bränten» ungefähr eine halbe Stunde weit, lieferten sie in der Milchhütte ab und schauten dem Käser genau auf die Finger, wenn er in dem abgegriffenen Schulheft die mit einem Holzstab gemessene Menge eintrug.

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