Читать книгу Kindheit in der Schweiz. Erinnerungen онлайн

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Inzwischen war Walti in die Küche gekommen, schnitt von einem unförmigen Laib dicke Scheiben ab und stellte ein Stück Käse auf den Tisch. Er hatte den handgeformten Butterballen aus dem Kühlhaus mitgebracht. In einer Zweikilobüchse stand Vierfruchtkonfitüre auf dem Tisch. Wenn die Milch zu sieden begann, schüttete ich sie in einen grauen Krug mit blauen Rändern und trug ihn in den Wohnraum. Der Duft der siedenden Ziegenmilch verbreitete Wärme im Raum, und von der Küche strahlte das Feuer aus dem Kochherd ab. Schweigend packten wir zu. Beide schmierten Butter auf die Brotscheiben. Walti schnitt sich mit dem Messer ein Stück Käse ab. Ich stocherte mit einem krummen Löffel in der Vierfruchtkonfitüre her­um und schaffte es, aus den Tiefen der Konservendose eine Ladung der süssen Masse auf mein Brot zu transportieren. Die Arbeit an der frischen Luft hatte hungrig gemacht.

Ich trank die Ziegenmilch mit Ovomaltine. Meine Mutter hatte mir eine Büchse in den Rucksack gepackt. Der Schokoladengeschmack verband mich mit dem Frühstück zuhause und weckte je nach Tagesform warme, frohe Gefühle oder Heimweh. Walti rührte einen Teelöffel Nescafé in die Milch und schlürfte die Brühe genussvoll. Ausser den schmatzenden Essgeräuschen war nichts zu hören. Nur aus der Küche tönte es ähnlich. Bärri oder Bimi oder wie auch immer der Hund hiess, der uns Gesellschaft und gute Dienste beim Vieheintreiben leistete, schlürfte seine Milch und seine Brocken aus einem Blechnapf.

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