Читать книгу Kindheit in der Schweiz. Erinnerungen онлайн

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Wenn die Sonne ihren Höchststand erreicht hatte, setzten wir uns ins Gras, packten unsere Rucksäcke aus und assen unser Mittagessen. Meistens waren das eine getrocknete Wurst, ein Landjäger, Brot und ein paar gedörrte Birnen. Zur Abwechslung gab es etwas aus der Büchse, Sardinen im Öl oder in einer Tomatensauce, Corned Beef oder Fleischkäse. Wahrscheinlich war ich immer so hungrig, dass mir alles schmeckte. Wir sassen am Bord, kauten das einfache Mahl, tranken Most oder Sirupwasser und blickten auf unsere Alp hinunter, auf ­Beckenried, den Vierwaldstättersee und die Rigi. Ich fühlte mich erwachsen und gleichwertig.

Einmal stiess ich allerdings an meine Grenzen. Wir waren in einem besonders steilen Stück tätig, als mich die Angst packte. Meine Knie zitterten, der Hang begann sich zu drehen, drohend tat sich der Abgrund vor mir auf. Ich legte den Rechen nieder und ging langsam in die Hocke. Ich versuchte bergauf zu schauen, aber ich konnte mich vor Angst nicht mehr drehen. Jede Bewegung schien mir riskant. Ich könnte rutschen und würde den Hang hinunterkollern auf die Felswand zu, und das wäre mein Ende. Schlotternd sass ich am Boden und hielt mich an den Grasbüscheln fest.

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