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ZWEITES KAPITEL

in dem COLETTE UND JULIETTE, zwei ­ineinander verliebte junge Uhr­macherinnen, als Erste beschließen, nach ­Amerika auszuwandern, dort aber ein ­trauriges Schicksal erleiden.

Unsere Eltern glaubten an den Fortschritt, denn im Schweizer wie im französischen Jura florierte die Uhrenindustrie. Édouard Heuer hatte neben der Kirche eine Uhrenfabrik eröffnet. Und Léon Breitling an der Place Neuve. Le Jura bernois, die Tageszeitung von Saint-Imier, kündigte den Bau einer Eisenbahnlinie an, die bis ins Tal führen und uns erlauben würde, Genf an einem einzigen Tag zu erreichen. Der Telegraf wurde eingeweiht. Wenig später stellte ein öffentlicher Regulator in der Vorhalle der Post alle Uhren auf dieselbe Uhrzeit ein.

Die große Neuerung kam, als Francillon, der Ge­schäftspartner von Auguste, beschloss, eine Fabrik zu er­öffnen, in der sämtliche Teile einer Uhr unter einem Dach hergestellt würden, also eine Manufaktur. Dafür wählte er ein Gelände tief im Tal, an einem Ort namens Longines. Er nutzte das Wasser der Suze, ließ eine große Halle bauen, in die durch eine Fensterreihe Licht fiel, kaufte Drehbänke, Bohrer, Walzwerke, schwere Gesenke und nummerierte Meißel und holte einen aus Amerika heimgekehrten Uhrmacheringenieur dazu. Dieser stellte mehrere Werkmeister ein, die die Hilfsarbeiter anleiteten, darunter auch einige von uns Mädchen. Unsere Eltern ermunterten uns, in die Uhrmacherei zu gehen.

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