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Colette und Juliette arbeiteten gemeinsam in der Werkstatt von Longines, polierten Zeiger, regulierten und bemalten sie. Flüsternd bereiteten sie ihre Abreise vor. Hörten nicht auf die Mahnungen missgünstiger Alter. Die konnten ja nicht mehr, sehnten sich zurück zu Feile und Stichel aus der Zeit vor den Manufakturen und hielten Moralpredigten. Als schließlich die Werber kamen, zählten die beiden ihre Ersparnisse zusammen und unterschrieben.

Am Abend vor ihrer Abreise fanden wir uns alle zu­sammen, um ihnen ein Geschenk zu überreichen. Colette und Juliette bekamen jede eine Zwiebeltaschenuhr, ein 20-Linien-Kaliber, Longines’ erstes Modell, die 20A, die ein Uhrwerk mit Ankerhemmung und Bügelaufzug be­saß. Da kamen ihnen die Tränen. Wir hatten Geld gesammelt, manche von uns hatten es sich geliehen. Colette und Juliette würden ihre Zwiebel nicht in einer Uhren­tasche, sondern an einer Kette zwischen den Brüsten ­tragen. An der Place Neuve stiegen sie in die Postkutsche. Im letzten Moment zogen sie ihre Zwiebel aus der Bluse, um die genaue Zeit unseres Abschieds zu überprüfen.

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