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In einem anderen Brief stand: «In Amerika hängst du dir ein Schild an die Tür, auf dem Zahnarzt oder Ar­chitekt steht, und niemand nennt dich einen Betrüger, auch wenn du nur Zahnklempner, Buchhalter oder Mau­rer bist.» Die Alten im Tal warnten, man müsse auf der Hut sein, diese Agenturnamen, diese Kompanien aus Basel und Neuchâtel riefen üble Erinnerungen wach. Ob denn das nicht dieselben seien, die damals die Neger aus Afrika nach Amerika verfrachtet hätten? Also wirklich, Herzog, van Berchem, de Pury, sagt Ihnen das denn nichts? Immer das Gleiche, schimpften die Alten, jetzt, wo sie uns nicht mehr im Dienst fremder Länder in den Tod schicken können, verführen sie unsere prächtige Jugend zum Auswandern. Drohend schwangen sie die Zeitung, sie verkrafteten es einfach nicht.

Im Jura bernois standen beunruhigende Dinge zum Thema Auswanderung, Statistiken über Skorbut, Wind­pocken, Blattern, Cholera. Diese Zeitungsausschnitte klebten wir in unser grünes Heft: «19,4 Prozent der Auswanderer sterben während der Reise.» – «Weil es bei der Ankunft des Schiffes in New York an Nahrung fehlte, starben dreiundzwanzig Schweizer Kinder.» – «Auf seiner Route von Antwerpen nach New York verbrannte das Segelschiff William Nelson auf offenem Meer mit Mann und Maus. Von den hundertsechsundsiebzig Schweizern überlebten nur vierundzwanzig.» Die Alten sagten: Das geschieht mit denen, die ihren Gelüsten nicht widerstehen können.

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