Читать книгу Im Stillen klagte ich die Welt an. Als "Pflegekind" im Emmental онлайн

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Diese schöne Blumenwiese wollte ich mir näher ansehen. Hüpfend überquerte ich die Strasse und stand am Rande des Feldes. So etwas Strahlendes hatte ich in meinem kleinen Leben noch nie gesehen. Die Wiese kam mir unendlich gross vor.

Voll Begeisterung pflückte ich etliche von diesen gelben Blumen in meine Schürze und brachte sie nach Hause. Mama zeigte sich erfreut darüber, die verfleckte Schürze zog sie mir augenrollend aus und drückte sie in den hölzernen Wasch­zuber.

Unsere Mutter war eine zierliche Person. Sie hatte dunkelbraunes, krauses Haar, das ihr anmutiges Gesicht harmonisch umrahmte.

Am häufigsten hielten wir uns in der grossen Wohnküche auf. Links vom Eingang stand der Holz-Kochherd, der vorwiegend im Winter gebraucht wurde, in der übrigen Zeit benutzten wir den Gasherd.

Der Esstisch stand in einer eigens dafür ausgesparten Nische. Der Wand entlang zog sich eine lange Bank. Dort war der Platz für meine Schwester Elsbeth und für mich. Papa sass gleich neben mir am Tischende, Mama mir gegenüber, und mein Bruder Markus nahm den Platz am andern Ende ein. Diese Tischordnung hat sich mir nachhaltig eingeprägt, weil wir dort die schönen und glücklichen Stunden verbrachten, die bald einmal abrupt beendet wurden und nie mehr wiederkehrten.

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