Читать книгу Im Stillen klagte ich die Welt an. Als "Pflegekind" im Emmental онлайн
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Bei einer einzigen Gelegenheit bloss hatten wir noch Kontakt zur Stadt Bern. Halbjährlich wurden wir in die städtische Schulzahnklinik beordert. Die Reise nach Bern unternahmen Elsbeth und ich ohne Begleitung. Markus war leider nie dabei, er wurde zu einem andern Zeitpunkt aufgeboten. Die zuständigen Behörden, mit welchen sich unsere Mutter absprach, konnten es nicht einrichten, uns alle drei gemeinsam in die Stadt fahren zu lassen. Ein längeres Zusammentreffen wurde uns Geschwistern somit vergönnt. Auch war es uns untersagt, einen Elternteil am Bahnhof zu treffen. Schon gar nicht den Vater. Vom Bahnhofplatz holte uns jeweils eine Jugendbeamtin ab und begleitete uns zur Zahnklinik, die kaum einen Flintenschuss vom Bahnhof entfernt lag. Später brachte sie uns zurück zum Zug, der uns unweigerlich wieder unserem Zwangsaufenthaltsort zuführte.
Zu den wenigen Spielzeugen, die uns Mama mitgegeben hatte, gehörte auch das Springseil. Auf der Lischenmatte fand sich kein geeigneter Platz, deshalb beschlossen wir, das Seil mit in die Schule zu nehmen. In der Pause hüpften wir einige Male auf dem Schulhausplatz herum und machten damit Furore bei den Kindern. Vom Seilspringen hatten sie keine blasse Ahnung. Die Mädchen wollten das Spiel auch lernen. Eine Mitschülerin brachte sogar ein Kälberseil mit, das sie offenbar dem Vater aus der Tenne abgestaubt hatte.