Читать книгу Im Stillen klagte ich die Welt an. Als "Pflegekind" im Emmental онлайн

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Auf den Feldern und überall in der Luft roch es nach verbrannten Kartoffelstauden. Das war ein untrügliches Zeichen, dass der Herbst eingekehrt war. Und mit dem Herbst kam auch wieder der Schulbeginn. Das war Neuland für uns Mädchen.

Der Bauer brachte uns zum Schulhaus. Das Gebäude enthielt nur zwei Schulzimmer, die sich rechts und links von einem langen Flur befanden. An dessen Ende führte eine Treppe ins Obergeschoss. Dort befand sich die Lehrerwohnung, die von einem Ehepaar bewohnt wurde, welches zusammen die neun Klassen unterrichtete.

Die Schüler von der ersten bis zur vierten Klasse wurden von Frau Schaer betreut, während in der Oberschule bis zum neunten Schuljahr ihr Mann das Zepter führte.

Herr Burri liess uns unten an der Treppe warten, während er bei der Lehrerin vorsprach. Da standen wir nun, wir Neulinge, und schauten dem Betrieb zu. Ununterbrochen öffnete sich die Gangtüre. Einzeln oder in Grüppchen kamen die Kinder herein. Die Grossen verschwanden nach links, die Kleinen nach rechts in die Schulstuben. Nicht aber ohne uns von oben bis unten gemustert zu haben, als wären wir Exoten. Kein Wunder, alle Mädchen vom Land trugen damals mehr oder weniger lange, meist rötlichblonde Zöpfe. Wir hatten Pagenschnitt, dunkle Haare und trugen kurze Röcke.

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