Читать книгу Im Stillen klagte ich die Welt an. Als "Pflegekind" im Emmental онлайн
38 страница из 49
Zum Frühstück, wie auch sehr oft zum Abendessen, gab es jeweils die schmackhafte Kartoffelrösti. Die beiden Bauersleute assen sie gleich mit dem Suppenlöffel aus der Platte. Uns Kindern schöpften sie eine Portion in die Teller.
Wenn Frau Burri diese Speise abends zubereitete, beobachtete ich, wie sie kurz vor dem Anrichten einen Schuss Brunnenwasser – Gätzischmutz – dazugoss. Damit gab sie dem Gericht die nötige Flüssigkeit zurück, die sich während der Bratzeit verflüchtigt hatte. Darauf stürzte sie diese goldgelbe Kartoffelspeise auf die traditionelle Röstiplatte.
Ich war für die Gschwellten zuständig und damit verantwortlich dafür, dass immer genug gekochte Kartoffeln vorhanden waren. Im kleinen Brunnentrog traktierte ich die rohen Kartoffeln so lange mit dem Besen, bis sie einigermassen sauber waren. Dann holte ich die Knollen aus dem kalten Wasser und liess sie in einem Drahtkorb abtropfen. Aber anscheinend zu wenig lange. Ich schleppte das Gefäss in die Küche. Der schwere Korb, den ich kaum zu heben vermochte, hinterliess vom Brunnen bis zum Kochherd eine nasse Schleifspur.