Читать книгу Im Stillen klagte ich die Welt an. Als "Pflegekind" im Emmental онлайн
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Mein Bett neben dem Ofen wurde Walti zugewiesen. Ich konnte eine Schlafstätte in der hinteren Stube beziehen. Der gewohnte Tagesablauf hatte sich geändert. Mir wurde eine neue Aufgabe zugeteilt. Ich musste dieses Kind hüten.
Erst versuchte ich, dem Buben einige Wörter beizubringen. Vor allem seinen Namen «Walti». Es dauerte einige Zeit, bis er wenigstens «Alti» aussprechen konnte. Auch Milch und Kaffee sollte er sagen können, verlangte Frau Burri. Aber er verwechselte oft die Buchstaben und sprach Maffee oder Filch. Das ärgerte die Bäuerin, tagelang musste er ihr Wörter nachsprechen, die sie ihm vorsagte. Was man an ihm in drei Jahren an Erziehung und Fürsorge unterlassen hatte, wollte sie ihm in zehn Tagen einpauken. So sagte er eben aus lauter Angst und völlig verwirrt immer wieder Maffee oder Filch. Als er statt seines Namens noch Malti sagte, flippte die Bäuerin aus und versetzte dem dreijährigen Buben eine Ohrfeige.
Ich erschrak ebenso wie der Kleine. Wenn die für so etwas dreinschlägt, muss auch ich mich ganz schön in Acht nehmen, warnte ich mich selbst.