Читать книгу Im Stillen klagte ich die Welt an. Als "Pflegekind" im Emmental онлайн

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Die beleidigte Bäuerin entgegnete empört: «Was stellst du dir eigentlich vor? Das haben wir doch nicht nötig. Für einen solchen Blödsinn hätten wir ohnehin weder Geld noch Zeit. Wir sehen nicht aus wie gebleichte Leintücher; unsere Farbe ist echt.»

Ich lernte sehr bald, dass Stadt und Land verschiedene «Gesichter» hatten. Ein Städter war unter der Landbevölkerung leicht zu erkennen und galt als Fremdling. Umgekehrt fühlte sich ein Bauer in der Stadt deplatziert.

In dieser Landwirtschaftsgegend hatte die Schule noch nicht begonnen; die Kinder genossen zwölf Wochen Sommerferien. Erstaunlicherweise fand ich auch meinen alten Schulsack in der hinteren Stube.

Wo immer es ging, musste ich bei der Arbeit mithelfen. So etwa Kleeblümchen abzupfen, die bestimmt waren für den Samen im folgenden Jahr, Hühner füttern, Holz herbeitragen, Geschirr trocknen und abends den Hühnerstall schliessen. Die Arbeit, die ich nicht mochte und mir Mühe machte, war die Mithilfe bei der Kartoffelernte. Ich kniete neben dem Kratten und sortierte die so genannten «Säuer» von den Speisekartoffeln aus. Die Gefässe wollten und wollten sich nicht füllen. «Wenn du so weitermachst, gibt es keinen Ankebock zum zʼVieri», warnten sie mich.

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