Читать книгу Im Stillen klagte ich die Welt an. Als "Pflegekind" im Emmental онлайн

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Erst schritt ich in einigem Abstand hinter dem Bauern her, der breitspurig Fuss um Fuss vorsetzte und dabei weit ausholend die Sense schwang. Das taunasse Gras fiel dabei in gleichmässigem Rhythmus zu Boden. Mich faszinierte, wie das blanke Metall durch die üppige Wiese zischte. Gleichzeitig lösten sich bei jedem Schnitt die silberglänzenden Wasserperlen. Tausend Tropfen sprangen von den Halmen. Mit Wohlbehagen atmete ich den aromatisch würzigen Duft von frisch geschnittenem Gras ein. Dieses Gefühl von klarer, reiner Natur ist seitdem nie mehr aus meiner Erinnerung gewichen.

Während ich den Mähvorgang bestaunte, hatte der Bauer die erste Mahd geschnitten. Er drehte sich um, zog den Wetzstein aus dem Fass und begann die aufgestellte Sense zu wetzen. Zugleich deutete er mit dem Kopf gegen den Wagen hin und sagte: «Dort ist eine kleine Gabel. Du kannst damit Gras zusammenstossen und auf den Wagen laden.»

Ich behändigte das ungewohnte Werkzeug, schob den Graswalm vor mir her, bis genug auf der Gabel lag, dann warf ich die Ladung auf den hohen Wagen. Etwas davon landete auf dem Gefährt, der Rest in meinen Haaren und wieder auf dem Boden.

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