Читать книгу Im Stillen klagte ich die Welt an. Als "Pflegekind" im Emmental онлайн

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Weil Rosi Burri allergisch auf nasse Küchenböden war, quittierte sie meine Arbeit mit einer Strublete. Sie schüttelte mich heftig am Haarbusch, den sie mir mit einer Schleife ­zusammengebunden hatte. Völlig verschüchtert stand ich da. Ich hatte eher ein Lob erwartet, weil ich mich so beeilt hatte mit der Herrichtung der Kartoffeln. Aber bald lernte ich, dass Angenommene nichts zu erwarten hatten. Eher hätte ich mich noch für die Strublete bedanken sollen, für die so genannte gute Erziehung, die sie uns allzu oft angedeihen liess.

Die Bauern verlangten, dass wir uns stets überall und für alles bedankten. Sie liessen uns bei Tisch das Gebet sprechen. Jeden Morgen und jeden Abend las der Bauer aus der Bibel vor, die er mit einem Handgriff von einem Tablar über sich herunter holte. Im «Neukirchener Kalender» war angegeben, welchen Text er am jeweiligen Tag lesen musste. «Bete und arbeite» war die oberste Devise.

Alles drehte sich um die Kartoffel. Sie galt als Hauptnahrungsmittel, nebst dem Brot. Selbst die Schweine erhielten ihre «Säuer»-Ration. In einem eigens dafür bestimmten Gerät wurden die gesottenen Kartoffeln für sie zerkleinert und gemahlen. Während ich diese Drehmühle bediente, konnte ich den Betrieb im Hof eingehend beobachten.

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