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die Bibliothèque nationale immer seltener besucht und es stattdessen vorgezogen, in Gesellschaft Kamenews, Sinowjews und anderer oder, falls es Pariser waren, mit Rykow und Schuljatikow, dem Säufer der Bande, Bier trinken zu gehen. (…) Er hätte Museen und Konzerte besuchen und in künstlerischen Kreisen verkehren können, aber er bevorzugte Fabriken, Kaffeehäuser und die Vorstädte.30

Vor allem aber gibt es diese «Nacht im Rabelais», von der Franz Toussaint in einem Kapitel seines Lénine inconnu so mitreissend berichtet, aufgrund von Notizen, die er sich, wie er sagt, unmittelbar nach dem Ereignis gemacht hat. Ereignis in der Tat für den Erzähler, der Lenin (er wohnte damals – im Sommer 1911 – in Longjumeau) völlig überraschend in einem Pariser Etablissement begegnet ist:

Lenin im Rabelais, diesem grossen Nachtlokal, dessen Champagner so miserabel ist wie die zwei Orchester! Vabre [der gemeinsame Freund, der den Autor eingeladen hat] hätte mich wahrscheinlich weniger ins Staunen versetzt, wenn er mir mitgeteilt hätte, der Erzbischof von Paris wäre im Tabarin und der Präsident der Republik ginge kommenden Sonntag in Lourdes zum Abendmahl. (…) Lenin, in einer dieser Spelunken, wo Greise, ein Papphut auf dem Kopf, mit Papierschlagen um sich werfen und satten Affen gleich rülpsen! Lenin, betäubt von amerikanischen Trompeten, angeekelt von argentinischen Tangos, angerempelt von Tänzern und umworben von Mädchen!31

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