Читать книгу Keinen Seufzer wert. Roman онлайн

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Lasst also hören, wie sich das Unheil zugetragen hat. Es soll uns warnendes Exempel und lehrreiche Mahnung sein!

Hornung 1860

«Seit gestern wieder kalt, es liegt viel Schnee.»

Schlatter Res wartet, während die engen, steilen Buchstaben trocknen, klappt dann das Notizbüchlein zusammen und räumt es in die Tischschublade. Das Vieh versorgt, Tenne und Stall verriegelt, die Haustür verschlossen. Es sind ihm dies die liebsten Stunden des Tages.

Wenn die Ruhe andauert. Wenn nicht draussen plötzlich Schritte zu vernehmen sind und flüsternde Stimmen, nächtlicher Besuch.

Schlatter Res horcht in die Stille.

Selbst wenn sie kommen, wird er sich heute zu nichts verleiten lassen. Er wird nicht das Fenster öffnen, um hinauszubrüllen, sie sollen verschwinden. Nicht einmal hinter der Türe stehen, um zu lauschen, was draussen vor sich geht. Auch wenn sie sich ums Haus herumtreiben. Nehmen können sie ihm nichts, es wäre denn vom Brunnenwasser.

Am besten ist es, wenn er sie nicht bemerkt. Res lärmt absichtlich laut, hackt Holzspriesse, schleift seine Holzbodenschuhe flach über den Küchenboden und scheppert mit der Milchpfanne. Im Stehen trinkt er etwas warme Milch und isst ein Brot dazu. Ins Haus werden sie sich niemals wagen.

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