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Die ungewaschenen Laken, in die Res steigt, nachdem er die immer noch feuchte Stallhose, nicht aber das Hemd, ausgezogen hat, sind leer und kalt.

Den nächsten Tag verbringt Schlatter Res im Keller, vor sich einen klafterhohen Berg staubiger Kartoffeln. Er sitzt auf dem Melkschemel und nimmt die Knollen einzeln in die Hand, um Triebe wegzubrechen. Dass die jetzt keimen müssen, viel zu früh, der warme Jänner wird schuld sein. Das Licht aus der russigen Öllampe reicht kaum aus, um zu sehen, was er macht. Aber die Kellertür will er nicht offen halten, es gefrieren ihm sonst die Zwiebeln. Der Kartoffelhaufen ist heuer grösser als in manchem Jahr. Auch Äpfel sind noch viele, die bleiben aber nicht mehr lange gut.

Das Alleinsein macht Res nichts aus. Am liebsten sind ihm die Tage, an denen sich keiner zeigt. Nicht einmal den Nachbarn ist zu trauen, kaum kehrt er ihnen den Rücken, treiben sie sich auf seinem Land herum. Nachts laufen sie in den Obstgarten, um Äpfel und Birnen zu stehlen. Es nützt nichts, ihnen hinterher zu fluchen und zu drohen. Sie lachen ihm geradewegs ins Gesicht und behaupten, sie seien auf der Suche nach einem verirrten Kalb, wenn er sie hinterm Haus erwischt, wo sie Eier stehlen oder ein Huhn. Und wer weiss, wird eines Tages einer grob und tut ihm etwas an.

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