Читать книгу Keinen Seufzer wert. Roman онлайн

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Ob zänkisch oder nicht, Jakob braucht eine Wohnung für seine Familie und Arbeit für sich selbst.

Auf dem erdigen Weg voller Pfützen rächt sich die ungeflickte Naht an seinen Schuhen. Wasser dringt ein und nässt die Socken. Obschon der Vormittag weit fortgeschritten ist, sieht Jakob in der Düsterkeit des Waldes kaum bis zur nächsten Wegkehre. Trübe ziehen sich die Bäume über ihm zusammen und es tropft ihm auf Kopf und Kragen. Als er hochsieht, fliegt eine Schar Krähen auf. Er muss den Schlatter dazu bringen, ihm die Wohnung zu geben. Während Jakob sich den steilen Weg hin­aufmüht, beschleicht ihn Furcht, mit dem alten Mann nicht handelseinig zu werden. Das unsichere Gefühl in seinem Magen kommt aber bestimmt auch vom Hunger.

Jakob erreicht die Höhe und gelangt endlich auf freies Gelände. Hier oben, nur wenige Schritte hinter dem Altschloss, weitet sich der Blick. Jakob bleibt stehen und besieht sich die Gegend, Hügel, Schwenden und bewaldete Kuppen, Bauernhöfe mit rauchenden Kaminen. Jemand schlägt Holz. Der Tag ist kühl und wolkenverhangen, aber die Weiden am Wegrand tragen erste Kätzchen. Jakob geht die Bergkuppe entlang weiter, bis er unter sich im steilen Gelände den Schafberg erblickt. Umgeben von Wald drückt sich der Hof an einen abschüssigen Hang. Jakob sieht Weideland, Pflanzungen, Obstbäume. Hier also wohnt Schlatter Res, allein im Bauernhaus, das eine Familie samt Magd und Knecht aufnehmen könnte. Er hat recht getan, hierher zu kommen. Gottlob hat die Frau vom Schafberg gesprochen. Als er über die Wiesen zum Haus hinuntersteigt, drückt eine blasse Sonne durch die Wolken. Es wird sich zum Guten wenden.

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