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Am selbigen Abend noch wurde Gemeinderat Röthlisberger gerufen, den Tatort zu versiegeln, und umgehend erstattete Landjäger Ambühl Anzeige beim Regierungsstatthalteramt in Langnau. Weil die Sache dringend schien, wurde sogleich ein Augenschein vorgenommen, will heissen, am Sonntag nach der Tat. Die Herren Notar Lanz von Langnau, stellvertretender Amtsrichter, und Johannes Lüthi, Aktuar, verfügten sich hierfür auf den Schafberg. Aufgeboten wurden zudem die Doktoren Stettler und Hodel, Arzt und Wundarzt in Langnau und mithin sachverständig, den Toten zu untersuchen.

Es sind somit hervorragende Herren mit der Aufklärung des Sachverhalts betraut: War es ein Unglück? Machwerk von Menschen? Mord?

«Und von was wollt ihr leben?»

Schlatter steht auf der Laube und überragt den Wyssler um einen Kopf. Er sieht hager und verbraucht aus, aber auch zäh. Wyssler Jakob, um fast zehn Jahre jünger, wirkt klein und gedrungen neben ihm. Er fühlt sich müde, er hat heute noch nichts gegessen. Jakob starrt den steilen Hang mit den vom Vieh ausgetretenen Pfaden hinab und studiert an einer Antwort herum. Unten am Waldrand stiehlt sich ein Fuchs aus dem Gestrüpp. Die Sonne hat sich durchgesetzt, die Schneefelder und das feuchte Gras glitzern. Schliesslich wiederholt Jakob, er sei Schuhmacher.

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