Читать книгу Keinen Seufzer wert. Roman онлайн

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«Genau der. Wyssler Jakob.»

Schlatter schiebt sich einen kleinen, halbgefüllten Löffel Mus in den Mund und saugt dem leeren Löffel hinterher wie ein Kalb an Zitzen. So kann es dauern, bis die Schüssel leer ist. Jakob legt die Kutte neben sich und zieht sich die schlammverspritzten Schuhe aus. Er stellt sie unter die Ofenbank und drückt die Füsse in ihren nassen Socken gegen den warmen Stein. Schlatter mustert ihn und beobachtet jede seiner Bewegungen.

«Schuhmacher, der Beruf?», fragt Schlatter. Jakob bejaht und schiebt den löchrigen Schuh mit dem Fuss noch etwas nach weiter hinten, unter den Ofen.

«Seid ihr zahlreich?», will Schlatter nun wissen.

«Ich und die Frau, dann deren Tochter aus erster Ehe und unsere eigenen zwei Kinder.»

Darauf sagt Schlatter nichts. Er trinkt von der Milch und kratzt endlich die Musschüssel leer. Schliesslich steht er auf.

«Eine Stube, ein Gaden und ein Anteil Küche sind zu haben», sagt er knapp und bedeutet Jakob, ihm zu folgen.

Die Küche, finster und verrusst, geht quer durch das ganze Haus. Von ihr aus gelangt man in die beiden Stuben, in die leer stehende und in Schlatters eigene. Die zu vermietende Stube liegt auf der Morgenseite und somit näher beim Hauseingang. Jakob schaut sich den leeren Raum an, er ist düster und niedrig, aber recht geräumig. Der grosse Trittofen aus Sandstein wird vom Küchenherd aus beheizt, man wird von der Kochwärme etwas abbekommen, ohne selbst feuern zu müssen.

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