Читать книгу Keinen Seufzer wert. Roman онлайн
59 страница из 61
Jakob blickt Verena zum ersten Mal an. Einen Moment lang schweigen beide. Jakob bückt sich und langt nach einem Schuh, um die Biene zu erschlagen.
«Du hast ihm aber nichts unterschrieben? Dass wir ihm die Dinge überlassen müssen?»
Jakob antwortet nicht. Schliesslich wissen beide, dass er nicht lesen und nicht schreiben kann.
«Schlatter sagt, wir können die Sachen benützen, wenn wir sie brauchen. So ist es abgemacht. Er will sie nur in Verwahrung haben. Er will sie bei sich halten, damit wir nichts davon verkaufen. Es ist, weil wir keine Geissen gebracht haben. Er hat mir das Geld doch für die Geissen gegeben.»
«Dann muss ich in Zukunft beim Schlatter um Erlaubnis bitten, wenn ich spinnen will?»
«So wird es nicht sein. Wir müssen mit ihm reden. Zuerst wollte er alles nehmen, sogar die Sachen in der Küche. Ich habe ihm erklärt, dass das nicht geht, nicht die Dinge, die du täglich brauchst. Die Wiege hat er uns auch dagelassen.»
«So. Reden müssen wir mit ihm.»
Verenas Fassungslosigkeit ist Wut gewichen, Wut auf den Schlatter und auf ihren Mann. Dass dieser sich aber auch niemals wehrt, dass er ein jedes Mal nachgibt. Bis wann will er es schaffen, dem Schlatter die fünfundvierzig Franken zurückzuzahlen? Er wird es nicht schaffen. Nicht jetzt. Nicht im Herbst. Nicht einmal bis zum Winter.