Читать книгу Keinen Seufzer wert. Roman онлайн

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Sie selber hat daraus gelernt, als sie die jüngere Schwester schwanger sah von einem, der sich nicht mehr zeigte. Verena nahm sich den Mann rechtzeitig. So schnell, dass sie vergass, ihn sich gut anzuschauen. Ihr erster Mann, Annelies’ Vater, war arm, dazu ein durstiger Geselle und wenig zuverlässig. Auch nach der Heirat hielt er es weiter lustig, nur fortan ohne sie. Weshalb die Leute nicht unrecht hatten, als sie sagten, sie habe über seinen frühen Tod nicht viel getrauert. Gottlob gleicht Annelies dem Vater nicht.

Es ist später Nachmittag, als die beiden Frauen aus Röthenbach zurückkehren, ihre Hutten gefüllt mit Kartoffeln. Als Verena hinter Annelies die Stube betritt, bemerkt sie, dass sich dort etwas verändert hat. Auch Annelies ist überrascht mitten im Raum stehen geblieben. Verena sieht ihre Tochter an.

«Dein Spinnrad und die Stabellen», sagt Annelies.

Verena nickt. Aber auch das Trögli, die beiden kleinen Truhen und das Schustertischlein, sogar die defekte Stubenuhr fehlen. Bis auf den Schaft, den Tisch und das tannene Bett ist der Raum leer.

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