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Viel besser erging es Verena später im Bädli Rohri­moos. Sie fand Anstellung dort und holte ihre Schwester Magdalena nach. Es war eine gute Zeit für zwei junge Mädchen, das Bettenmachen und Bödenschrubben in der sauberen Herberge gefiel ihnen besser als dreckige Kartoffeln auszugraben, wie sie es von zu Hause kannten. Und auch, dass man allseits beliebt war und gern gesehen. An jedem Abend gab es Spiele, oft auch Musik, der Wein floss nicht zu knapp dabei. Auch wenn Verena selbst bloss Dienstmagd war und da, um andere zu bedienen, wenn spät in der Nacht in der Gaststube gesungen wurde, gehörte sie dazu. Was dann zählte, war eine schöne Stimme und ein fröhliches Gesicht. Sie hatte beides, weiss Verena.

Bis heute meint sie oft, wenn sie recht lustig sei, so sei sie gern gesehen. Dabei hat sie doch längst gelernt, das zählt im Leben nicht. Mariannes Vater, ein reicher Bauernsohn aus Madiswil, liess Magdalena sitzen, so hübsch und lustig diese damals war. Als ihn die Lage zum Handeln zwang, schien ihm etwas Gerede besser als eine mittellose Braut.

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