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Dabei wurden wir einmal von meiner Cousine Ilin beobachtet, die immer im falschen Moment auftauchte. Sie war älter als wir, hatte ein Kind und war wie üblich nicht verheiratet. Ihr Freund war ein Frauenheld, der sie nur gerade zum Liebemachen ein paarmal pro Woche besuchte. Sie war noch nicht so alt, ich weiss nicht, wie alt. Das Alter interessiert auch heute noch kaum jemanden in St. Lucia, das scheint eher eine europäische Krankheit zu sein.

Ilin war entrüstet, als sie uns sah, sie rief meinen Namen. Ich kriegte einen mächtigen Schrecken, zitterte am ganzen Körper vor Scham und begann zu weinen. Sie sagte höhnisch: «Was würde Grossmutter von all dem denken – Krebse an deinen Brüsten zu reiben, du schmutziges kleines Mädchen!» Ich hoffte, sie würde nichts erzählen, aber sie tat es doch.

Gran

Gran war oft im Spital, doch wusste ich nicht, wie krank sie war. Sie sprach nie über ihre Krankheit; nur wenige merkten, dass etwas nicht in Ordnung war. Sie ging kaum mehr irgendwohin, sogar der Kirchgang, den sie nie versäumen wollte, war zur Qual geworden.

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