Читать книгу Go, Josephine, go онлайн

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Sie, die Heilerin, hatte vielen Kindern das Leben gerettet, aber sich selber konnte sie nicht helfen. Ich wusste nicht, wie sie heilte, ich sah nur, dass neugeborene und etwas ältere Babys zu ihr gebracht wurden. Sie benutzte keine Medizin, keine Tabletten, nur ein besonderes Fett, das beim Erhitzen zu Öl wurde und nach Muskat roch. Sie verrieb es auf dem Bauch der Babys und schloss dabei die Augen. Wir konnten sie nicht fragen, warum sie das tat, wir durften die Küche auch nicht betreten, wenn die Prozedur stattfand. Ich sehe sie noch vor mir, wie sie immer im selben Stuhl sass und das Ritual wiederholte.

Eines Tages besuchten wir Gran im Krankenhaus. Das kam selten vor, weil es keine Fahrgelegenheit gab. Ben und ich waren aufgeregt, nicht nur weil wir Gran besuchten, sondern weil wir in einem Auto fahren und das Dorf für einen Tag verlassen durften. Für mich wurden dann drei Tage daraus, denn als wir ankamen und ich Gran sah, kreideweiss, wo sie doch eine rothäutige Frau ist, da fühlte ich mich auf einmal komisch und bekam Angst. Ich habe Krankenhäuser nie gemocht; der Geruch bringt mir den Magen durcheinander. Mir wurde übel und schwindlig, und als ich wieder zu mir kam, fand ich mich in einem Spitalbett wieder. Ich hatte das eigenartige Gefühl, dass Gran sanfte Magie auf mich ausübte. Und heute denke ich auch, dass sie etwas von ihren magischen Kräften an mich weitergegeben hat.

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