Читать книгу Go, Josephine, go онлайн

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Als Gran wieder zu Hause war, freute sich das ganze Dorf; sie war ja eine Mutter für alle, wusste immer Rat, wenn es in den Familien Probleme gab. Sie war jetzt ans Bett gefesselt und konnte kaum etwas tun. Andere mussten für sie kochen, und sie war sehr von mir abhängig. Ich fühlte mich freier, weil sie mich nicht mehr erwischen konnte, wenn ich spät von der Schule kam oder an Schulparties ging, um Freunde zu treffen. Sie lag im Bett oder im Schaukelstuhl und glaubte immer noch, sie könne mich verprügeln. «Bevor ich sterbe, werde ich dich noch kriegen!» sagte sie einmal und machte dabei ein richtig hexisches Gesicht. Junge, hatte ich Angst! Sie hatte das Gefühl, dass ich ihr immer etwas verheimlichte, dass ich viele Fehler hatte und zu verschlossen war für ein Kind.

Granma litt noch einige Monate, aber sie klagte nie. Viele Nächte konnte ich nicht schlafen, hörte sie stöhnen und wimmern. Manchmal raffte sie sich zu einem Spaziergang im Garten auf oder zu einem Bad.

Wir badeten in einer silbernen Wanne, die draussen stand. Wir mussten drei-, viermal zum Fluss gehen, um sie zu füllen. Dann schnitten wir etwas Hibiskus, aus dessen Blättern wir seifigen Schaum machten. Man musste die Blätter etwa eine halbe Stunde reiben, und man bekam wunde Hände davon. In Europa kannst du das Zeugs teuer kaufen, aber für uns war es etwas Alltägliches; das Bad war sehr erholsam, und nachher duftete man frisch.

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