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Mein Vater hatte eine gute Stellung gehabt. Er war im Staatsdienst gewesen, war «Aufseher», wie man das in St. Lucia nennt, das heisst, er war Vorsteher auf der Bananenplantage. Er wurde rausgeschmissen, Neid und Intrigen waren dabei im Spiel. Danach war er zu stolz, um noch länger im Land zu bleiben. Zusammen mit meiner Mutter und wenigen Habseligkeiten verliess er so schnell wie möglich St. Lucia. Ihr bezahlte die Familie einen Teil der Reisekosten; die Mutter war sichtlich froh, ihre ungeliebte Tochter loszuwerden – «sie wusch ihre Hände», wie man in St. Lucia sagt.

Ich weiss nicht viel darüber, wie meine Eltern ihre erste Zeit in London erlebt haben. Mum sprach nicht gerne davon, es war wohl zu schmerzhaft und zu beschämend. Jedenfalls, es war Winter und sehr kalt. Davon hatten sie in St. Lucia schon viel gehört – dass man zwei Mäntel übereinander tragen müsse und dass die Hände fast erfroren und die Strassen voll Schnee seien und der Atem vor Kälte dampfe. Doch dies beunruhigte sie nicht wirklich; was ihnen Sorgen machte, war, dass sie niemanden kannten und nicht wussten wohin.

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