Читать книгу Go, Josephine, go онлайн

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Die Frage war, ob ihre Mutter uns aufnehmen würde, da Mum und sie ja nie gut miteinander ausgekommen waren. Im schlimmsten Fall war da noch Vaters Mutter; die lebte alleine.

Jetzt musste jeder Schilling zur Seite gelegt werden, nicht nur, um Sachen für uns zu kaufen, sondern auch für die Familie und Freunde zu Hause. Was von London kam, war wichtig, und wer in London lebte, war ein Star und musste das mit grosszügigen Geschenken beweisen.

Meine Mutter wechselte die Stelle, arbeitete im Krankenhaus. Da verdiente sie ein paar Schilling mehr, aber sonst war die Arbeit nicht besser. Zu dieser Zeit liessen sich viele Weisse nicht von Schwarzen berühren. Man bezeichnete sie als schmutzig, einige rannten gar vor ihnen weg oder weigerten sich, von ihnen etwas zu essen und zu trinken anzunehmen, sogar wenn sie todkrank waren. Freundlich lächelnd, mussten die schwarzen Frauen diese Beleidigungen über sich ergehen lassen.

In dieser Zeit hatten meine Eltern ein grösseres Zimmer gefunden, nicht weit vom alten Ort entfernt, an der Shurland Road. Dieses Zimmer wurde für viele Leute die erste Anlaufstelle in London, unter anderem für zwei meiner Onkel und Mutters jüngste Schwester. Sie hatten es besser als meine Eltern: Mutter nahm sie bei sich auf, bis sie Zimmer im obern Stock bekamen, sie gab ihnen zu essen und Taschengeld und half ihnen, sich in London zurechtzufinden. Es machte ihr Spass, von ihren Geschwistern Geschichten von zu Hause zu hören. Aber eigentlich hatte sich dort nichts verändert; sie kämpften immer noch um das bisschen Land, ihre Mutter trank immer noch und fluchte über ihre Tochter.

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