Читать книгу Nach Amerika. Lebensberichte von Schweizer Auswanderern онлайн

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Ausgerechnet in jenen Tagen schrieb Mutter, die Union Trading Company in Basel habe sich nach meiner Adresse wegen eines Stellenangebots erkundigt. Aber ich wollte mich nicht unterkriegen lassen: Zwölf Monate Amerika, dann komm ich heim, war mein Entschluss. Ich musste es einfach schaffen. Mit meinem Résumé in der Hand ging ich an der Wall Street von Tür zu Tür. Ich meldete mich jeweils unten beim Pförtner an: «I am looking for a job.» Bei den Schweizer Banken hiess es «complete an application form», ohne feste Zusage. Bei der American Express liess man mich umgehend wissen: «Sie können morgen anfangen!»

Wie dankbar war ich für die 24 Dollar, die ich ab Ende Januar 1950 pro Woche verdiente. Als Ausläufer ging ich mit Amexco-Checks unter dem Arm zu den anderen Banken. Paketweise verschob ich Checks und lief die Wall Street rauf und runter. Ich arbeitete sehr speditiv und war meist am frühen Nachmittag mit meiner Runde fertig. Das bot mir Gelegenheit, eine bessere Stelle zu finden. Nach vier Wochen bei American Express trat ich eine Stelle an im Commerical Credit Department der privaten, englischen J. Henry Schroder Banking Corporation. Hier lernte ich sehr viel, auch im Umgang mit hilfreichen, unkomplizierten amerikanischen Kollegen. Noch heute gehen viele meiner freundschaftlichen Beziehungen auf diese Zeit zurück.

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