Читать книгу Nach Amerika. Lebensberichte von Schweizer Auswanderern онлайн

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Die Direktion der Schweizerischen Volksbank ermutigte mich, nach Amerika zu gehen. Wenn man weiterkommen wollte, gehörte ein US-Jahr dazu. Amerika galt als grosses Vorbild. Die Leute fragten nicht, was man dort machte. «IAG» im Zeugnis war einfach wichtig für eine erfolgreiche berufliche Laufbahn!

Walter Schiess, ein Vetter meines Vaters, war Anwalt für die damals führende Schreibmaschinenfirma Remington. Er half, einen Kontakt zu seinem amerikanischen Anwaltskollegen zu knüpfen, der mir versprach, bei seiner Firma in New York ein gutes Wort für mich einzulegen.

1949 gab ich auf der US-Botschaft in Bern für ein Visum ein. Untätig zu warten, bis ich nach Amerika ausreisen konnte, kam für meine Eltern nicht in Frage. Mutter hatte eine Bekannte in Paris, die mich als Tellerwäscher in die Mensa der Pariser Universität vermittelte. Paris – immer noch gezeichnet von den harten Kriegsjahren – war bedrückend. Viele Menschen bettelten auf den Strassen. Am Desk des YMCA, wo ich wohnte, stand in grossen Lettern: «Nous attendons une aire nouvelle où la justice reignera».

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