Читать книгу Nach Amerika. Lebensberichte von Schweizer Auswanderern онлайн

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Wir waren eine glückliche, kleine Familie, und weil wir weit draussen wohnen, wurden unsere beiden Kinder bald mit dem gelben Schulbus auf der Farm abgeholt. Im Winter gab es auf der Farm wenig zu tun, wir reisten in die Schweiz, ich arbeitete jeweils zwei, drei Monate im Büro bei der Graubündner Kantonalbank in Chur, und wir lebten bei unseren Eltern. Marc besuchte in Chur während eines Winters sogar den Kindergarten und spricht heute noch einen schönen Churerdialekt. Später studierte er in Bloomington-Normal International Business & Marketing und lebte einige Jahre in Chur und Bonaduz. Während seines Schweiz-Aufenthalts lernte er seine Frau Loes van Gent, eine holländische Physiotherapeutin, kennen. Marc und Loes haben drei Mädchen, Fiona, Hannah und Annika. Unsere Tochter Flavia wurde Krankenschwester und heiratete einen Polizisten, Andrew Pistorius. Die beiden haben einen Sohn, Blake, und leben nur eine knappe Stunde südlich von uns entfernt.

Gritli und ich haben uns vor einigen Jahren auf dem «höchsten» Punkt der Farm ein «Stöckli» gebaut. Wir haben das Land etwas aufgeschüttet, sodass wir vom Küchenfenster aus über die Maisfelder hinweg den Hof im Auge haben. Marc übernahm die Farm vor zehn Jahren und bewirtschaftet heute 1760 acres (712 Hektaren). Ich bin im Ruhestand, aber im Frühling und Herbst, wenn meine Hilfe gefragt ist, springe ich natürlich jederzeit gerne ein. Das ist mir sehr wichtig. Wir können den ganzen Ertrag einer Ernte auf dem Hof trocknen und lagern. Unsere Schwiegertochter fängt jetzt auch mit Traktorfahren an – kein einfaches Unterfangen mit den grossen Maschinen. Viele Arbeitsgänge sind computergesteuert. Heutzutage kann man sogar im Dunkeln ansäen – mit GPS.

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