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Dann gibt es noch die, die stehlen. Sie kommen rein, womöglich distinguierte Herren in Jacke und Krawatte, gehen an den Regalen mit den Waren entlang und lassen stangenweise Zigaretten im Regenmantel verschwinden. Und es gibt die, die dich beim Wechseln betrügen und dir falsche Schecks unterschieben, und dann musst du zahlen, die, die volltanken und dann abhauen, und einmal ist der Tankwart aus seiner Kabine gelaufen, um die Nummer des davonrasenden Autos zu sehen, aber in dem Augenblick ist einer zur Kasse gegangen und hat ihm sechstausend Franken geklaut: sobald du dich hier aus dem Käfig wegrührst, wird dir übel mitgespielt.
Wenn die Schicht zu Ende ist und ich dieses dunkle Strässchen entlanggehe, wo ich allein auch Angst habe und es mir immer so scheint, als wäre einer im Gebüsch versteckt und wartete auf mich, dann kommen mich die Füchse besuchen, die Nachtgedanken.
Einer sagt, man muss eine Revolution machen, um die Menschen zu verändern. Aber wie kann man das Böse auf der Erde zum Verschwinden bringen? Und die Narbe auf Gretels Bauch? Und die Tränen des kleinen Mädchens, zu dem die Schulkameraden Nutte sagen? Und die Deutschen, die Cappuccino bestellen nach dem «Hallo» und dich hinter dem Tresen anstarren, während du ihnen nicht ausweichen kannst, weil du dort eingesperrt bist wie in einem Schaufenster?