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Die violette Atmosphäre am Morgen; «Besser vorübergehend hier sein als ständig dort», sagt Tobia, der mit seinem Herzschrittmacher in der Brust in Richtung Mendrisio wandert, auf demselben Feldweg wie ich. Er hat den breitbeinigen Gang dessen, der früher den Pflug auf den Feldern gelenkt hat, und wenn du ihn etwas länger ansiehst, fängt er an, dir von damals zu erzählen, als er aus der Bergamasker Gegend aufbrach …

Besser vorübergehend hier, gewiss. In diesem Licht einer reifenden Frucht. Aber irgendwo verbirgt sich ein staubfarbener Skorpion zwischen den Grashalmen. Das fühle ich. Er ist immer da, auch am schönsten Morgen, ein Gedanke, der seinen Widerhaken ausstreckt, ein Gewissensbiss, der hochkommt, ein Schatten, der unter den Steinen versteckt lauert wie jenes Tier, bereit, den Stachel zu zücken, wenn die Kraft der Sonne nachlässt und den Wirren der Nacht Platz macht.

Ich warte auf den Ölwechsel. Jedesmal, wenn ich in diese Werkstatt komme, sagt der Vendeur, dass meine Haltung schwachsinnig sei, das Auto müsse ich wechseln, denn der Kilometerzähler zeigt hunderttau­send an, und die Karosserie weist mehr als eine Delle auf. Er preist die Grossartigkeit des neuen Modells an, zahlt mir ein Glas Weissen mit Campari. Sein Chef beklagt sich, dass heute alle auf den Verkehr schimpfen:

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