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Ich blicke sie an, als wollte ich sagen: «Deine Geschichte interessiert mich», aber dann wandern meine Augen zu dem Ficus, der neben Novella 2000 auf dem Bord vor dem Schaufenster aus braunen Kügelchen herauswächst. Ich betrachte die Blätter des immergrünen Baums, und mir scheint, dass auch die Kellnerin ein bisschen von ihrer Aufmerksamkeit diesen glänzenden Schwertern widmet, die keine schmutzigen Witze erzählen, keine nutzlosen Gesten machen, nicht enttäuschen, nicht betrügen, nicht vergessen: Sie sind da und wachsen jeden Tag ein wenig, nehmen direkt unter dem astro-mikro-kosmologischen Plakat das kranke Licht des Schaufensters auf und bauen nachts die Gifte ab, verdauen die Sätze, die von den Männern im Unterhemd auf den Barhockern im Lokal gesagt wurden. Sie reinigen die Luft.

Ich habe den Mann besucht, der den Frühling ankündigte: Schon im April lehnte er sich im T-Shirt aus dem Fenster, eine Zigarette zwischen den verstümmelten Fingern, und aus seinem Trichtergrammofon schwappten Wellen von Tango und Foxtrott in die Weite hinaus, die die Gasse überfluteten, während er, Aldo, mit leicht getrübtem Auge die Gemüsegärten gegenüber betrachtete.

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