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Seine Geschichte reicht zurück in finstere Vergangenheit. Er stammt aus einer aristokratischen, später heruntergekommenen Familie – es gibt Leute, die sich noch an die Kutsche des Vaters erinnern. Aldo war wenige Monate verheiratet: er hegte den Verdacht, seine Frau bestehle ihn, und schickte sie nach kurzer Zeit in ihr Dorf zurück. So sitzt er nun in diesem Raum allein im Halbdunkel vor dem Fernseher.

Ich weiss, dass er eben erst aus dem Krankenhaus heimgekommen ist, und frage ihn, wie es geht, ohne Bein.

«Nachts spüre ich es», sagt er.

Bis ich es sehe, in der Ecke unter dem Fenster. Es lehnt da, als wäre es ein Spazierstock. Ich hatte mir eine gerade Holzprothese ohne Einzelheiten erwartet; aber es ist ein über dem Knie abgeschnittenes, anatomisch geformtes Bein, überzogen mit einem hautfarbenen Strumpf, einem Nylonstrumpf von der Sorte, wie sie die in den Schaufenstern der grossen Kaufhäuser ausgestellten Modepuppen an den Beinen tragen.

Ich stehe da und betrachte das künstliche Bein, während Aldo umschaltet und sich nun einen Dokumentarfilm über Schlangen anschaut, während das Glockenläuten zum Jahresende über die Gemüsegärten jenseits der Gasse hallt; und im Flimmern des Fern­sehers ist mir, als sähe ich in einem Winkel des Raums etwas davonkrabbeln und sich unter dem Schrank verstecken.

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