Читать книгу Cap Arcona 1927-1945. Märchenschiff und Massengrab онлайн

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Schon auf seiner ersten Südamerikafahrt fuhr der Graf Zeppelin zu Ehren «des Vorkämpfers des Luftschiffes» Santos-Dumonts über Brasilien eine Schleife. Aus dem hochgeklappten Fenster des Zeppelins wurde laut Hugo Eckener «ein prächtiger Blumenstreif» hinuntergeworfen.

Reich wie ein Argentinier

Bubikopf und Seidenstrümpfe

«Schon beim Anblick eines Überseedampfers wird die Phantasie wach, breitet ihre Schwingen aus und fliegt in Palmenwälder unter heißer Sonne zu rauschendem Leben in weiten, unbestimmten Fernen, zu Eilanden, verloren im Weltmeer, auf denen dunkelhäutige Menschen das Leben im Rhythmus der Natur kindhaft und glücklich leben, zu allem, was die Sehnsucht sucht und nie finden wird», schrieb Hans Röhring in der Kölnischen Zeitung. «Diese Gedanken überkamen mich, als ich, die Einladung der Hamburg-Süd in der Tasche, von Köln nach Hamburg fuhr, um an der Probefahrt der Cap Arcona teilzunehmen.»

Die anderthalbtägige Probefahrt, an der Ende Oktober 1927 zahlreiche Presseleute teilnahmen, führte nicht in die weiten Fernen der sonnigen Tropen, sondern bei stürmischem Wetter bis auf die Höhe der westfriesischen Insel Terschelling vor der niederländischen Küste, wo die Cap Arcona wie geplant wendete, um nach Hamburg heimzukehren. Die Wellenberge, die auf der wilden Nordsee gegen den Dampfer krachten, verunmöglichten zeitweise den Aufenthalt auf dem Promenadendeck und schlugen bis aufs oberste Deck, das Sportdeck. Seekranke Passagiere beobachteten mit blassen und grünen Gesichtern, wie im Speisesaal Gläser von den schrägen Tischen klirrten und Weinflaschen über die Teppiche rollten.

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