Читать книгу Cap Arcona 1927-1945. Märchenschiff und Massengrab онлайн

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Auf der Jungfernreise der Cap Arcona nach Rio de Janeiro und Buenos Aires dagegen, zu der der Schnelldampfer am 19. November 1927 in Hamburg ablegte, wurde die Phantasie des rauschenden Lebens unter tropischen Palmenwäldern Wirklichkeit. Als geladener Gast «plaudert» der Reporter Albert Köhler in seinen im Frühling 1928 in verschiedenen Zeitungen erschienenen Reisebriefen «in volkstümlicher, mit lustigem Humor gewürzter Form über die Erlebnisse auf seiner Südamerikareise», wie es im Vorwort seines bald darauf unter dem Titel Reporterfahrt ins neue Südamerika in Buchform vorgelegten Berichts heißt.

Dem französischen Boulogne-sur-Mer, dem ersten Hafen, den die Cap Arcona anläuft, geht für den ohnehin Frankreich gegenüber kritisch eingestellten Verfasser der Reporterfahrt noch jegliche Exotik ab. Doch schon im zweiten Hafen in der Bucht des nordwestspanischen «Städtchens» Vigo kommt südliche Lebendigkeit auf, wenn sich unzählige Ruderboote dem Riesendampfer nähern, «mit Körben voll von Südfrüchten. An langen Stangen reichen sie Waren herauf.» Der reisende Reporter fühlt im «Land, wo die Zitronen blühen» den Atem der alten Kultur und der «süßen Romantik» Spaniens. Auf der Weiterfahrt nach Lissabon wird die Cap Arcona von Tümmlern begleitet. Wie für die französische Hafenstadt mag sich Köhler auch für Lissabon nicht recht erwärmen, gilt Portugal doch als deutschfeindlich und als «Vasall Englands».

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