Читать книгу Inspiration Schweiz. 70 Autoren, Künstler, Musiker, Schauspielerinnen an 70 Schauplätzen онлайн

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Das Berner Oberland zwischen Lauterbrunnen und Ste­chelberg erscheint im «Hobbit» (1937) und im «Herrn der Ringe» (1954) als Rivendell (dt. Bruchtal), die Heimat von Elrond, dem Elbenfreund, in seiner unsterblichen Pracht. Und es sind Musik und Gesang in Elronds Halle des Feuers und ringsherum plätscherndes Wasser und der Duft von Bäumen und Blumen in allem. Der Fluss, der Rivendell durchfliesst, heisst Bruinen auf Elbisch oder Lautwasser in der Sprache der Menschen, und ein «Führer zu den imaginären Schauplätzen der Weltliteratur» empfiehlt dem Wanderer die Gegend vor allem im Herbst. Die Elben dort seien freundlicher als anderswo.

In Rivendells Osten ragt hoch das Nebelgebirg. Manche Interpretatoren, einmal im schweizerischen Schwung, haben da Eiger, Mönch und Jungfrau hineinprojiziert, und vielleicht hatten sie recht. Eine Primärquelle verweist mindestens auf eine Inspiration durch das der Jungfrau vor­gelagerte Silberhorn, «die Silberzinne – Celebdil – meiner Träume» (so schrieb Tolkien noch 1968 an seinen Sohn), und wir erinnern uns: An der Flanke dieses Bergs zerschmet­terte Gandalf der Graue den Balrog, jenen Feuerdämon aus den Tiefen des Ersten Zeitalters; sodass Eis und Glut, in denen dann Gandalf der Weisse geschmiedet wurde, im Grund berneroberländisch waren.

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