Читать книгу Zorn und Freundschaft. Max Frisch 1911-1991 онлайн
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Drittens war Frisch zwar berühmt, beliebt war er in weiten Kreisen – auch in linken – nicht. Sein politisches Engagement eckte an. Mit dem Zusammenbruch der sozialistischen Staaten und dem Tod Frischs wünschten manche ihn endgültig auf den Müll der Geschichte. Ihrem Wunsch soll mit diesem Buch widersprochen werden.
Das Buch hat viele »Mütter« und »Väter«. Besonders gedankt sei: Frau Käte Rubensohn-Schnyder. Ihr verdanke ich die wichtigsten Informationen zum jungen Frisch; ihrem Mann Dr. Fortunatus Schnyder für die Überprüfung des Textes, Frau Trudy Frisch-von Meyenburg und Hannes Trösch für die Gespräche, Kathrin Straub für die Mitarbeit an der Entstehung des Buchs und dem Max-Frisch-Archiv in Zürich. Gedankt sei auch dem Kuratorium für die Förderung des kulturellen Lebens des Kantons Aargau für die finanzielle Unterstützung.
Ronchamp, im Frühjahr 1997
»Vom langsamen Wachsen eines Zorns«
Ein Prolog zur Erinnerung
Am 4. April 1991, einen guten Monat vor seinem achtzigsten Geburtstag, starb Max Frisch. Er hatte den Ablauf der Totenfeier in der Kirche St. Peter in Zürich bis ins Detail geregelt. Kein Vertreter der »Religion« und keiner der »Macht« sollte das Wort ergreifen. Freunde sprachen Abschiedsworte. Da Frisch weder an ein Weiterleben der Seele noch an die Auferstehung glaubte, da ihm auch der Gedanke an eine Gedenkstätte zuwider war, ordnete er an, seine Leiche zu verbrennen und die Asche der Luft und der Erde zu übergeben.