Читать книгу Daskind - Brandzauber - Angeklagt. Romantrilogie онлайн

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Über dem gebeugten Kopf das zerfetzte Blätterdach der Bäume, steuerte Kari Kenel auf eine Bank zu. Mit seinem Taschentuch, das ihm Frieda Kenel jeden Morgen sorgfältig gefaltet in den Hosensack schob, reinigte er die Sitzfläche der Bank.

Vor ihm ausgebreitet lag der See, eine noch immer leise brodelnde, schiefergraue Suppe. Die Dörfer am gegenüberliegenden Ufer schwammen wie Boote auf ständig wechselnden Schwaden schleimigen Lichts. Kari Kenel fühlte einen ihm bislang unbekannten, eiskalten Ekel in sich aufsteigen. Er würde mit der Wiederaufzucht seiner Rosen bald beginnen müssen, sofort, morgen schon, man hatte doch sonst nichts Erfreuliches im Leben, neben der Frau mit den harten Augen, eingepfercht in die Enge des Dorfes, das längst aufgehört hatte, Heimat zu sein. Nichts als die Rosensträucher und das stumme Kind, das nichts vom Heimweh wusste, das Kari zerfraß, und nicht weinte, wenn die Schläge des Mannes und dann die Tränen auf den nackten Kinderhintern niederfielen.

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Breit steht Bruno Keller im Türrahmen seines Kolonialwarenladens, die feisten Arme über der Brust verschränkt. Gegenüber treibt Gotthold Schätti die gemolkenen Kühe aus dem Stall. Den Stumpen im Maul, beobachtet Keller die Kühe, die zur Umzäunung der Viehweide drängen, rücksichtslos schiebend und stoßend das offene Gatter passieren und, kaum auf der Wiese, zu rupfen und zu kauen beginnen. Ein lichter Augenblick nach einer Nacht, die er, vergeblich um die Gattin buhlend, im nach Schweiß und unbefriedigten Gelüsten stinkenden Bettzeug verbringen musste. Eine klebrige Schweißschicht bedeckt auch jetzt sein rundes Gesicht mit den dunklen Säcken unter kleinen, bösartig funkelnden Augen.

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