Читать книгу Daskind - Brandzauber - Angeklagt. Romantrilogie онлайн

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Auch die Kinder wurden von dem groben Treiben nicht verschont. Durch ihre Träume geisterten noch lange, nachdem die Fastnacht von der Fastenzeit abgelöst worden war und das Dorf der Erlösung durch den Auferstandenen entgegenharrte, Hexen, Gnome und Trolle.

Das Einweihungsfest gelangte erst zur vollen Reife, nachdem der Bischof, den Dorfpfarrer im Schlepptau, seine Kinder im Herrn verließ. Dabei tat sich der Gräbertoni besonders hervor. Mit wuchtigen Faustschlägen auf die Tischplatte begleitete er seine obszönen Lieder, bis Jakob Gingg dem Treiben Einhalt gebot. Das hätte er lieber nicht tun sollen, der Sigrist, das nicht, denn einem besoffenen Gräbertoni, nüchtern eine Seele von Mensch, ist in diesem Zustand nicht beizukommen. Mit der bedächtigen Langsamkeit eines Ochsen glotzt der dem Freund ins Gesicht. Von tiefer Empörung durchdrungen, stemmt der Totengräber seinen massigen Körper aus der Bank, pflanzt sich vor dem Sigristen auf. Rasch will Gingg beschwichtigen, streckt die Hand nach der Schulter des Freundes aus, um ihn zu beruhigen. Zu spät. Toni, im Suff die Geste des andern falsch einschätzend, sie als Angriff taxierend, holt aus, platziert einen rechten Schwinger auf dem Kinn des Unglücklichen, dass es kracht. Als fege ein Sturm durch lotteriges Gebälk, knirschen dem Taumelnden die Knochen unter der ge­platzten Haut, bricht die Architektur des Gesichts ein, ehe Jakob Gingg in die Knie geht, lang hinfällt und den Geist vorübergehend seinem Gott empfiehlt.

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